„Ich werde heute tanken“, sagte Paradraky zu Andramus, als dieser zum verabredeten Zeitpunkt in den Kreis der Weisen trat.
„Dann tanke mal gut“, erwiderte Andramus und nickte der jungen Draenei zu. Er fuhr sich mit der Hand durch den rotbraunen Bart und musterte den Paladin. Beim Blick auf die stolze Haltung, die leuchtenden Augen und die makellose Plattenrüstung, wusste er, heute waren sie zu großem bestimmt. Andramus wandte sich um und rückte den Admiralshut, welchen er voller Stolz trug, zurecht. Ja heute, heute Abend versammelten sich die Helden des Phönixsordens um erneut den unheilvollen, verderbten Dienern des Alten Gottes entgegenzutreten.
„Nun da Nadalia, unser zweiter Tank, aufgrund einer Rückenverletzung ausfällt, übernehme ich heute die Rolle des Tanks an der Seite von Cirnamba.“ Paradraky nickte bekräftigend. „Eine schwere Bürde, doch auch eine leichte, bedenkt man, dass ich mit meinen Gefährten und Freunden in die Schlacht gegen uraltes Böses ziehe. Wie geht es dir damit?“ fragend blickte Paradraky zum Kommandeur der Krieger der Phönixe.
„Nun bedenkt man deine Rüstung, so ist die Bürde wahrlich eine schwere. Ich finde Tuch ja viel bequemer“, schmunzelte der Magier. Paradraky ging zum Fass mit feinstem Ankerbier und zapfte sich und Andramus einen vollen, schäumenden Krug voll kühlen Gerstensafts. Sie reichte ihm den Krug und die beiden stießen an.
Kurze Zeit später, mit einem Pfeifen auf den Lippen, traf Shiryn, die pandarische Jägerin ein. Sie begrüßte die beiden Trinkenden und zapfte sich ebenfalls ein Bier. Dann trafen nach und nach die restlichen Krieger ein. Zu nennen wären da, Alafia, Rags und Tevalon, deren heilende Künste diesen Abend begleiten sollten. Auch Cirnamba, Bobbin, Kassandra, Livh, Meisi, Minigimli, Noctra und Ruyven trafen nach und nach ein. Doch bevor das Zusammensein in ein zielloses Gelage umschlagen konnte, kommandierten Andramus und Cirnamba die tapferen Recken, die Erwachte Stadt Ny’alotha zu betreten.
Dort, einige Feinde lagen schon besiegt im Staub der Welt zwischen den Visionen, stellten sie sich als erstes dem gefallenen Hüter der Titanen, Ra’den, um ihn in die Knie zu zwingen und der Verderbnis N’zoths endlich ein Ende zu machen. Einige Besuche beim Geistheiler später gelang es schließlich, dank der eisenharten Disziplin und der vollen Konzentration der Phönixe, ihn seines unheiligen Lebens zu berauben.
Nachdem der Triumph ausgiebig mit einem Fotoapparat, einer neumodischen Erfindung der immer wuselnden Gnome, festgehalten worden war, machten sich die Helden auf den Weg zum nächsten Gegner. Auf den Weg tief hinab in die schleimigen Höhlen des schwarzen Imperiums, sprangen Cirnamba und Paradraky ungestüm in die Tiefe ungeachtet der Tatsache, dass einige Kameraden oben zurückblieben, um einige kleine Gegner mit mehr Tentakeln als gut für sie waren, zu bekämpfen. Doch schließlich hatte sich die Gruppe wieder zusammengerauft und sie standen erneut dem Schrecken Il’gynoths gegenüber.
Hatten sie ihn doch im Smaragdgrünen Alptraum getötet, so stand er trotzdem, erneut wiedergeboren, in voller Hässlichkeit vor ihnen. Eine kurze Erklärung zu den besonderen Fähigkeiten des schurkischen Monsters später begann der Kampf. In vollendeter, abgesprochener Präzision wurden die besonderen Fähigkeiten des Monsters von Andramus, Cirnamba, Livh und Paradraky unterbrochen und der Boss in den Schmutz gestampft.
Erleichtert klopften sich die Helden gegenseitig auf die Schultern. Nun war es soweit. Nun sollten sie sich endlich N’zoth selbst stellen können. Doch zuerst galt es den Panzer N’zoths zu erreichen. Dort angelangt verschlug es den Helden die Sprache, sahen sie doch einen gigantischen Fleischberg voller Zähne, Tentakel und Augen vor sich. Andramus blickte auf die Uhr an seinem Gürtel. Die Waist of Time verriet ihm folgendes.
„Wir machen noch drei Angriffe auf den Panzer N’zoths, bevor wir für heute Schluss machen. Dann haben wir unser Soll für heute erfüllt. Niemand kann mehr von einer Gruppe Krieger erwarten.“
Sodann begann das Gemetzel und nachdem sie ein ums andere Mal zurückgeschlagen wurden, ließen die Helden es letztendlich gut sein und machten sich auf den Weg in die Methalle, zu Bier, Wein und Braten, zu Gesang und Tanz. Denn das war es, was Vieles ausmachte. Nicht nur der Kampf gegen das Böse, sondern auch die Erinnerung daran, warum man diesen Kampf kämpft. Für die guten Stunden. Für das Licht und die Liebe. Für die Hoffnung auf einen Silberstrahl am Horizont.
Ende
Euer Basti/ Paradraky
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